Novität in Deutschland: erstes Internet-Planspiel von Tübinger Wirtschaftsinformatikern entwickelt

Die virtuelle Universität von morgen rückt näher. Cockpit, ein zukunftsweisendes Forschungsprojekt der Tübinger Wirtschaftsinformatiker, ermöglicht eine vernetzte Wissensanwendung sowie orts- und zeit-unabhängiges Lernen. Im Zentrum des Projektes steht der Einsatz von Planspielen, die dazu dienen, auf einem simulierten Markt möglichst praxisnah betriebswirtschaftliche Entscheidungen zu fällen. Abstrakte Lehrinhalte sollen anhand von konkreten Beispielen auf anschauliche Weise vermittelt werden.

Mitte April wurde das bundesweit wohl erste internetgestützte Unternehmensplanspiel gestartet. Im Rahmen von Tempus, einem Kooperationsprogramm europäischer Lehrstühle der Wirtschaftsinformatik, versetzen sich drei Wochen lang rund 25 ungarische Studierende über Europa verteilt in die Strategien und Planung einer Marketing-Abteilung hinein. Im irischen Galway, im dänischen Aarhus, in Tübingen und in Pécs rauchen die Köpfe vor den Rechnern, denn der Konkurrenzdruck auf dem - natürlich nur virtuellen - europäischen Uhrenmarkt ist enorm.

Drei Lernaspekte stehen dabei im Zentrum des Marketing-Trainings: Zunächst die Vermittlung fachlicher Kompetenzen, das heißt, es müssen Fragen zur Preis-, Kommunikations- und Vertriebspolitik des Unternehmens beantwortet werden. Außerdem werden methodische Fähigkeiten - darunter fällt die Präsentation von Arbeitsergebnissen sowie Techniken der Informationsbeschaffung und Kommunikation - erworben. Und schließlich geht es um die Förderung der Schlüsselqualifikation Teamfähigkeit und weiterer sozialer Kernkompetenzen wie Toleranz, Kooperationsbereitschaft und Akzeptanz.

Zur Zielgruppe des Forschungsprojektes Cockpit zählen außer Studierenden auch Führungskräfte von Unternehmen oder Interessierte an privaten Bildungseinrichtungen. Noch steckt das Projekt in den Kinderschuhen, aber geplant ist der Einsatz von Cockpit in vielen Bereichen. Vorausgesetzt, die technische Ausstattung stimmt, dann steht dem effektiven Lernen zu Hause oder am Arbeitsplatz nichts mehr im Wege. Neben Planspielen, Videokonferenzen und elektronischen Lehrbüchern sieht das Forschungsprojekt einen steten Ausbau der Lehre per Computer und Internet vor. Teleteaching heißt das Stichwort für eine universitäre Zukunft mit virtuellen Vorlesungen, Bibliotheken und Seminaren.

Nähere Auskünfte:

Prof. Dr. Bernd Jahnke
Betriebswirtschaftslehre
Angewandte Geologie
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